Zukunftskonzept Kirche St. Franziskus in Welheim

Die Pfarrei St. Joseph legt ein Zukunftskonzept für die ehemalige Kirche St. Franziskus in Welheim vor, welches ein Investor entwickelt hat. Damit setzt sie den bereits 2015 beschlossenen Pfarreientwicklungsprozess weiter um. St. Franziskus ist nach St. Paul und St. Matthias nun der dritte Standort, der innerhalb der 2007 gegründeten Großpfarrei außer Dienst gestellt wird.

Der Blick liegt auf der Gesamtentwicklung des Standortes. Vorgesehen ist eine Mischung aus altengerechten Sozialwohnungen, barrierefreiem Wohnraum und einer selbstbestimmten Senioren-Wohngruppe.

Das Konzept sieht vor, dass alle Bestandsgebäude auf dem Grundstück – bis auf den Kirchenraum selbst – zurückgebaut werden. So entsteht Raum für neue Bebauung und eine städtebauliche Neuordnung des Grundstücks. Zwar hatten sich alle Beteiligten für den Erhalt der Kindertagesstätte St. Franziskus ausgesprochen, doch die Hoffnungen auf einen Neubau mussten jüngst aufgegeben werden. Eine entsprechende Genehmigung würde nicht erteilt werden – ein Rückschlag für das Projekt. Der Bedarf an KiTa-Plätzen sinkt, das konnte man in den letzten Wochen auch der Presse entnehmen. Das ist im Stadtteil Welheim nicht anders. Die Konsequenz daraus ist, dass die KiTa St. Franziskus in spätestens vier Jahren auslaufen wird.

Im ersten Bauabschnitt sollen das ehemalige Pfarrhaus und der Sakristeianbau zurückgebaut werden. Anschließend entsteht dort der erste Neubau, in den auch die geplante Seniorenwohngruppe einziehen soll. Der zweite Bauabschnitt beginnt parallel zum Ende der Kita-Nutzung – hier ist weiterer Wohnraum im Grünen geplant.
Ein konkreter Baustart steht noch nicht fest. Die Verträge für die Neuentwicklung befinden sich aktuell in der finalen Abstimmung und sollen im Herbst unterzeichnet werden.

Kurzer Rückblick zur Standortentwicklung:
Während der Umbauarbeiten in St. Johannes in Bottrop-Boy diente das denkmalgeschützte Gebäude zeitweise als Ausweichkirche. Auch während der Corona-Pandemie spielte St. Franziskus eine besondere Rolle – hier fanden die ersten Streaming-Gottesdienste der Pfarrei statt.
Im Mai 2022 wurde die Kirche offiziell außer Dienst gestellt – Weihbischof Wilhelm Zimmermann zelebrierte die letzte Messe. Seither ist der Standort geschlossen und steht nicht mehr für liturgische Zwecke zur Verfügung. Doch viele Elemente der Kirche leben an anderen Orten weiter: Die Kirchenbänke wurden an die Gemeinde Hl. Johannes der Täufer in Łagów in Polen übergeben, Teile der Weihnachtskrippe finden seitdem jährlich in der St. Antonius-Gemeinde in Essen Verwendung. Die Verbindung kam durch persönliche Kontakte über Pfarreigrenzen hinweg zustande.
Um eine sinnvolle Nachnutzung des Gebäudes zu ermöglichen, hat die Pfarrei ein Exposé veröffentlicht und ein Interessenbekundungsverfahren gestartet. Ziel ist es, eine nachhaltige Lösung zu finden, die sowohl dem Stadtteil Welheim als auch der Pfarrei neue Perspektiven eröffnet. Im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses wurde dabei das Leitbild „Wir bleiben in der Fläche“ formuliert. Auch wenn St. Franziskus als Kirche nicht mehr genutzt wird, soll der Ort ein Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil bleiben. Geplant ist, den früheren Kirchenraum zu einem multifunktionalen Raum der Begegnung umzubauen – offen für Gemeindemitglieder, Vereine, Verbände und Initiativen.